Im Sudan gibt es weiterhin schwere Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe RSF. Laut Medienberichten sollen sich beide Parteien jedoch auf eine 24-stündige Feuerpause geeinigt haben, die am Dienstag um 18 Uhr beginnen soll. Die Lage in der Landeshauptstadt blieb unterdessen unübersichtlich.
So wurden weiterhin Kämpfe um die Kontrolle des Flughafens gemeldet. Auch in anderen Landesteilen soll es zu bewaffneten Auseinandersetzungen und Plünderungen gekommen sein. „Es ist immer noch eine chaotische, schnelllebige Situation“, sagte der regionale Notfalldirektor für das östliche Mittelmeer der WHO, Richard Brennan. Nach Einschätzungen der UN seien bisher mehr als 180 Menschen getötet und ungefähr 1.800 Menschen verletzt worden. „Es sind bereits zu viele Zivilisten ums Leben gekommen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstagmorgen, nachdem er zuvor mit den Kommandeuren beider Fraktionen gesprochen hatte, um diese zu einer Unterbrechung der Kampfhandlungen zu bewegen. Blinken habe zudem darauf bestanden, dass die Sicherheit von Diplomaten sowie Mitarbeitern von Hilfsorganisationen garantiert werden müsse. Am späten Montagabend hatte der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell mitgeteilt, dass der EU-Botschafter im Sudan in seiner eigenen Residenz angegriffen worden sei. „Dies stellt einen groben Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen dar“, so Borrell.
Es liege in der Verantwortung der sudanesischen Behörden, die Sicherheit des diplomatischen Personals zu garantieren. Hintergrund des Konflikts ist ein Machtkampf zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF), geführt durch den De-facto-Staatschef Abdel Fattah Burhan und den Rapid Support Forces (RSF), einer paramilitärischen Gruppierung, welche in die SAF integriert werden sollte. Beide Konfliktparteien waren an dem letzten Militärputsch im Jahr 2021 beteiligt.
Foto: Republik Sudan [dts]