Der Pfarrer und Superintendent des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, Bertold Höcker, hat die Unterstützung seiner Kirche für die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ verteidigt und dies als Versuch bezeichnet, deren Radikalisierung zu verhindern. „Wir haben festgestellt, dass wir als Kirche absolute Zieleinigkeit mit der Letzten Generation haben“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
Gleichzeitig sagte er, dass er das Festkleben auf Straßen ablehne. „Straßenblockaden sind kein legitimes Mittel, wenn sie Menschen daran hindern, ihren Pflichten nachzukommen“, begründete Höcker. „In einem demokratischen Staat geht das nicht.“ Dennoch könne er die Ungeduld der Aktivisten verstehen. Dass der Klimaschutz aktuell nicht schneller vorankomme, liege auch am Wesen der Demokratie. „Wir stellen deren Mittel infrage. Und sie stellen unsere Langsamkeit infrage“, sagte Höcker. Während der andauernden Protestaktionen der „Letzten Generation“ in der Hauptstadt stellt die Evangelische Kirche der Bewegung Räume zur Verfügung. Damit wolle man zum Meinungsbildungsprozess beitragen. Der Kirche sei das Gespräch mit den Aktivisten wichtig. „Deswegen öffnen wir unsere Räume“, erklärte Höcker. „Wir versuchen damit, Radikalisierung zu verhindern.“
Foto: Hungerstreik-Camp [dts]