FDP-Chef Christian Lindner hat offenbar ein massives Image-Problem. Wie eine Forsa-Umfrage für den „Stern“ ergab, finden ihn nur 27 Prozent der Deutschen vertrauenswürdig.
Das ist im Vergleich zu früher im Jahr erhobenen Eigenschaftsprofilen für andere Spitzenpolitiker der schlechteste Wert. Den grünen Vizekanzler Robert Habeck halten danach 43 Prozent für vertrauenswürdig, SPD-Kanzler Olaf Scholz 41 Prozent und CDU-Chef Friedrich Merz immerhin noch 30 Prozent. Noch härter fällt das Urteil bei der Eigenschaft „weiß, was die Menschen bewegt“ aus. Gerade mal 24 Prozent der Bürger haben beim Finanzminister diesen Eindruck – auch dies der schlechteste Wert aller vier Spitzenpolitiker.
Bei dem Attribut „sympathisch“ übertrifft Lindner dagegen mit 37 Prozent Merz, der dort nur 24 Prozent erreicht hatte, aber liegt deutlich hinter Scholz (43 Prozent) und vor allem Habeck (53 Prozent). Höhere Werte erreicht der FDP-Chef in den Kategorien Kompetenz (47 Prozent) und Führungsstärke (43 Prozent). Beim zweiten Punkt schlägt er auch Habeck deutlich, seinen Dauerrivalen in der Ampelkoalition, den nur 35 Prozent der Deutschen für „führungsstark“ halten. Seinen besten Wert erzielt Lindner, der sich in den vergangenen Tagen vor allem deutlich zum Streit um den Bundeshaushalt geäußert hat, bei der Eigenschaft „redet verständlich“.
Das bescheinigen ihm 59 Prozent der Bürger. Die Wähler der FDP beurteilen Lindner sehr viel positiver. Dass die eigene Anhängerschaft von ihrem Spitzenmann überzeugt ist, überrascht wenig, das Ausmaß dann aber schon. 82 Prozent der Anhänger der Liberalen halten Lindner für kompetent – einen so hohen Wert bei der eigenen Klientel haben in den früheren Umfragen weder Scholz, Merz noch Habeck erreichen können.
Die Eigenschaftsprofile für Scholz und Merz wurden im Januar, für Habeck im März erhoben.
Foto: Christian Lindner [dts]