Angela Merkel (CDU) hat am Montagabend den höchstmöglichen Verdienstorden der Bundesrepublik verliehen bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobte die Altkanzlerin umfangreich, blickte auf ihre 16 Amtsjahre zurück und benannte drei, seiner Meinung nach „herausragende“ Fähigkeiten Merkels: Ein „Beharren auf Fakten“, eine „Kunst des Verhandelns“ und eine gewisse „Unbeirrbarkeit“.
Für all das brauche man auch „eine enorme Kondition und ein ungeheures Maß an Selbstdisziplin“, sagte der Bundespräsident. Die Kanzlerin bedankte sich und begrüßte die Gäste, die sie zur Verleihung selbst eingeladen hat, darunter unter anderem Annette Schavan, Ursula von der Leyen, Rainer Eppelmann, die vier Kanzleramtsminister ihrer Regierungszeit, sowie Jürgen Klinsmann, ihre Geschwister und ihr Mann. Das Großkreuz in besonderer Ausführung hatten bisher nur die Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl erhalten. Die Entscheidung des Bundespräsidenten, der früheren Kanzlerin das das Bundesverdienstkreuz der höchsten Stufe zu verleihen, wurde zuvor kontrovers diskutiert.
„Am Ende ihrer Amtszeit war unser Land in keinem guten Zustand“, sagte FDP-Generalsekretär, Djir-Sarai dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Kritik gab es auch aus den eigenen Reihen: „Es ist ja offenkundig, dass Frau Merkel große Verdienste hat, gerade international“, sagte der CDU-Politiker und stellvertretende Parteivorsitzende Carsten Linnemann RTL/ntv. „Aber natürlich wurden auch Fehler gemacht, sogar eklatante.“ Auf die Frage, ob die Verleihung des Ordens gerechtfertigt sei, sagte Linnemann: „Das muss der Bundespräsident entscheiden.“
Foto: Angela Merkel [dts]