In Hamburg ist am Dienstagmorgen ein 28-jähriger Syrer wegen des Verdachts eines geplanten Sprengstoffanschlags festgenommen worden. Hintergrund sind Ermittlungen, die sich gegen zwei 28 und 24 Jahre alte Brüder aus Hamburg und Kempten (Allgäu) richten, teilte das Bundeskriminalamt mit.
Die beiden syrischen Staatsangehörigen sollen den Behörden zufolge aus einer radikal-islamistischen und dschihadistischen Grundhaltung heraus einen Anschlag mit einem selbst hergestellten Sprengstoffgürtel geplant haben. Dazu soll der 28-jährige Hauptbeschuldigte aus Hamburg seit einigen Wochen online Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben haben. Sein in Kempten lebender Bruder soll ihn in der Tatplanung bestärkt und somit Beihilfe geleistet haben. Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gebe es aber nicht, so das BKA. Im Zuge der laufenden strafprozessualen Maßnahmen wurde der 28-Jährige durch Spezialkräfte der Bundespolizei in Hamburg festgenommen. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Terrorismusfinanzierung vor. Darüber hinaus wurden am Dienstagvormittag mehrere Objekte sowohl in Hamburg und Kempten (Allgäu) als auch bei Kontaktpersonen der Beschuldigten durchsucht. Den Ermittlern zufolge wurden umfangreiche Beweismittel, darunter auch chemische Substanzen, sichergestellt. Insgesamt waren circa 250 Polizisten beteiligt.
Foto: Festnahme mit Handschellen [dts]