Der bisherige Ständige Vertreter an der Deutschen Botschaft im Sudan, Michael Sonntag, hat sich trotz der jüngsten Kämpfe im Sudan zuversichtlich über die weitere Entwicklung des Landes gezeigt. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass sich die Entwicklung nicht zurückdrehen lässt“, sagte Sonntag dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgabe).
„Der Anteil der Jungen an der Bevölkerung ist groß. Sie haben erlebt, dass sich Dinge verändern können. Und das wollen sie nicht zurückgeben.“ Sonntag hatte die Evakuierung deutscher Staatsbürger von Karthum aus mit organisiert. „Die Kämpfe waren das Worst-Case-Szenario. Wir waren von der ersten Sekunde an damit beschäftigt, in dieser dramatischen Lage zunächst die Sicherheit und dann die Ausreise der deutschen Staatsbürger zu organisieren – und zwar nonstop.“ In seinem Haus habe er mit Botschaftskollegen ein Krisenbüro zusammengestellt. Dabei habe es stets die Gefahr gegeben, beschossen zu werden. Auf seinem Grundstück seinen Querschläger gelandet. Der Wassertank auf dem Dach sei zerstört worden. „Die andere große Gefahr waren die Plünderungen“, sagte Sonntag. „Wir haben uns darauf eingestellt. Es schien, als würden dabei selten Personen angegriffen. Aber natürlich hatten wir auch Angst.“
Foto: Auswärtiges Amt [dts]