Am Dienstag hat der Dax geringfügig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.872 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
„In einer Handelswoche, die mit zahlreichen Highlights gespickt ist, herrschte gestern und auch heute an der Frankfurter Börse zunächst eine fast schon gespenstische Ruhe“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets das Geschehen an der Börse. „Heute Abend nun könnte die berühmte Stunde der Wahrheit gekommen sein. Mit Microsoft und der Google-Mutter Alphabet öffnen nach US-Börsenschluss zwei Schwergewichte unter den Technologiekonzernen ihre Bücher zum ersten Quartal.“ Zu den Entwicklungen hierzulande sagte Oldenburger: „Zwar hat sich der Deutsche Aktienindex in den vergangenen Wochen bemerkenswert widerstandsfähig und mit einer niedrigen Volatilität sehr entspannt gezeigt. Aber eine richtige Aufbruchstimmung kam eben auch nicht auf.“
Man habe zwar zunehmend das Gefühl, dass die Unternehmen erfolgreicher als erwartet mit höheren Zinsen umgehen könnten, dennoch seien potenzielle Aktienkäufer nicht von den langfristigen Aussichten überzeugt. „Übergeordnet schwebt als Thema zunächst die weitere geldpolitische Marschrichtung der Federal Reserve über der Börse und sorgt dementsprechend für Zurückhaltung“, so Oldenburger. Nachdem Daimler Truck am Vortag mit einem Milliardengewinn die Erwartungen für den Quartalsbericht übertroffen hatte, standen die Unternehmensaktien am Dienstag bis kurz vor Handelsschluss mit plus drei Prozent an der Spitze der Kursliste.
An zweiter Stelle folgten die Papiere von SAP, nachdem eine US-Investmentbank das Kursziel deutlich angehoben hatte. Am Listenende standen hingegen neben den Aktien von Deutscher Post und Sartorius die Papiere von Commerzbank und Deutscher Bank. Hintergrund sind weitere Turbulenzen im Bankensektor. Unterdessen blieb der Gaspreis nahezu unverändert: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Mai kostete 40 Euro und damit 0,2 Prozent weniger als am Vortag.
Der Ölpreis sank hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 80,60 US-Dollar, das waren 213 Cent oder 2,6 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0985 US-Dollar (-0,56 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9103 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse [dts]