Über die Hälfte der Kliniken meldete Notaufnahme ab

Viele Kliniken sind einer Umfrage zufolge nicht mehr in der Lage, die Notfallversorgung vollumfänglich anzubieten. Demnach waren im Dezember 77 Prozent der Krankenhäuser gezwungen, ihre Notaufnahme von der Versorgung abzumelden, wie aus einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts für die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hervorgeht, und über die das „Handelsblatt“ berichtet.

„Die Blitzumfrage zeigt ganz eindeutig, dass die Notaufnahmen der Krankenhäuser stark überlastet sind“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der Zeitung. Ein Grund sind demnach zu wenige Betten auf den Normal- und Intensivstationen sowie zu wenig Personal. 66 Prozent bewerteten die Personalausstattung mit Ärzten mindestens als angespannt, 76 Prozent bei den Pflegern. Ausnahmslos alle gaben an, dass die Vergütung der von der Notaufnahme erbrachten Leistung defizitär sei. „Die Umfrage zeigt auch die Grenzen des klassischen ambulanten Sektors auf“, sagte Gaß. „Denn es ist ganz offenbar so, dass für viele Patienten die Krankenhäuser der erste Anlaufpunkt ist.“ 74 Prozent der befragten Kliniken gaben an, dass Patienten vor allem fußläufig, ohne Verordnung von Krankenhausbehandlung und ohne Kontakt über die Telefonnummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Vertragsärzte die Notaufnahmen in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse der Umfrage beruhen auf der Online-Befragung einer Stichprobe von 112 Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten.

Foto: Notfallaufnahme [dts]

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