Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat Dezember 2022 mit +8,6 Prozent bestätigt. Anfang Januar war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden.
Die Teuerung schwächte sich damit nach +10,0 Prozent im November zum Jahresende ab, blieb aber auf einem hohen Stand. Im Dezember ging vor allem der Preisanstieg für Energie zurück und lag noch bei +24,4 Prozent, nach +38,7 Prozent im November. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war den Statistikern zufolge die „Dezember-Soforthilfe“. Danach entfiel für einen Teil der privaten Haushalte die monatliche Abschlagszahlung für Erdgas und Fernwärme und sorgte dafür, dass die Teuerungsrate für Erdgas mit +26,1 Prozent deutlich niedriger lag als in den Monaten davor. Fernwärme war sogar um 17,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Im November hatten die Teuerung für Erdgas bei +112,2 Prozent und für Fernwärme bei +36,6 Prozent gelegen. Zudem fiel der Preisanstieg auch für andere Energieprodukte etwas geringer aus, so verteuerten sich leichtes Heizöl um 45,0 Prozent und Kraftstoffe um 8,9 Prozent binnen Jahresfrist. Der Strompreis gab jedoch nicht nach und lag im Dezember 27,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch bei den Nahrungsmittelpreisen gab es keine deutliche Entspannung, diese erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 20,7 Prozent. Hier wurden im Dezember 2022 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate bei +5,2 Prozent gelegen, ohne Energie bei +6,8 Prozent. Auch infolge der Kriegs- und Krisensituation verteuerten sich wie bereits in den Vormonaten andere Waren und Dienstleistungen.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,9 Prozent. Neben der Energie und den Nahrungsmitteln wurden Gebrauchsgüter teurer (+6,8 Prozent, darunter Möbel und Leuchten: +10,1 Prozent; Bekleidungsartikel: +5,1 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,9 Prozent, darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten mit +1,9 Prozent. Deutlich teurer waren beispielsweise Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (+9,6 Prozent) sowie Leistungen für Friseur und Körperpflege (+7,5 Prozent).
Hingegen wurden nur wenige Dienstleistungen günstiger, unter anderem die Telekommunikation (-1,2 Prozent). Im Vergleich zum November sank der Verbraucherpreisindex im Dezember 2022 um 0,8 Prozent, so das Bundesamt weiter. Ein wesentlicher Grund war der Preisrückgang bei Energie mit -11,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Deutliche Preisrückgänge gab es bei Erdgas (-39,1 Prozent) und Fernwärme (-39,6 Prozent) infolge der „Dezember-Soforthilfe“.
Auch die Preise für leichtes Heizöl (-12,1 Prozent) und Kraftstoffe (-8,9 Prozent) gaben nach, dagegen wurde Strom etwas teurer (+0,4 Prozent). Darüber hinaus mussten die privaten Haushalte erneut mehr für Nahrungsmittel bezahlen (+0,8 Prozent). Ebenso zogen im Dezember 2022 die Bahnpreise für Fahrten im Zuge der jährlichen Tarifänderungen an (+3,1 Prozent, darunter Nahverkehr: +3,9 Prozent).
Foto: Kaffee und Tee im Supermarkt [dts]