Regisseur Florian Zeller verrät seine Filmtricks

Oscar-Preisträger Florian Zeller bringt Stars wie Anthony Hopkins und Hugh Jackman mit einem Trick zu Bestleistungen: „Manchmal lasse ich schon bei den technischen Proben heimlich die Kamera mitlaufen und nehme dann das“, sagte Zeller der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Die Schauspieler wissen dann gar nicht, dass ich sie schon aufnehme.“

Auf die Frage nach einem konkreten Beispiel, antwortete der Filmemacher: „Eigentlich habe ich das fast immer so gemacht. Es hilft den Schauspielern, ihre Selbstbeobachtung auszuschalten. Amerikanische Schauspieler sind in der Regel übervorbereitet, meistens zum Vorteil der Rolle. Aber in meinen Filmen geht es um Figuren, die die Kontrolle über ihr Leben verlieren.“

Im Demenz-Drama „The Father“ hat Zeller einen weiteren Trick angewandt und der Hauptrolle bewusst den Vornamen des Hauptdarstellers Anthony Hopkins gegeben: „Ich wollte Wirklichkeit und Fiktion vermischen. Er sollte sich seiner eigenen Sterblichkeit stellen – ohne den Schutz, den eine fiktive Figur bietet“, so Zeller. Mit Erfolg: Das Werk hat Anthony Hopkins einen Oscar eingebracht; als Drehbuchautor wurde auch Zeller prämiert. „Schauspieler zu führen ist eine Kombination aus Liebe und Fürsorge, aber manchmal auch aus Strategie und Manipulation“, sagte Zeller.

„Ich muss eine Situation herstellen, in der etwas Besonderes passieren kann. Das Wichtigste ist für mich, am besten gar nicht zu proben, damit die Schauspieler sich nicht zu wohlfühlen. Damit sie nicht kontrollieren, was sie tun.“

Foto: Kino [dts]

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