Nach dem Rücktritt von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist noch keine Entscheidung über eine Nachfolgelösung getroffen worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde dem Bundespräsidenten „zeitnah“ einen Vorschlag für die Nachfolge unterbreiten, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin.
Einen genaueren Zeitraum nannte sie nicht. Sie bestätigte allerdings, dass Scholz den Rücktritt angenommen habe. Lambrecht hatte Scholz am Montagvormittag um ihre Entlassung gebeten. Die „monatelange mediale Fokussierung“ auf ihre Person lasse eine „sachliche Berichterstattung und Diskussion“ über die Bundeswehr und „sicherheitspolitische Weichenstellungen“ im Interesse der Bürger kaum zu, schrieb sie in einer Erklärung.
Die Arbeit der Soldaten und weiterer Personen im Geschäftsbereich müsse im Vordergrund stehe. „Ich habe mich deshalb entschieden, mein Amt zur Verfügung zu stellen.“ Die Diskussion über die Nachfolge Lambrechts läuft bereits seit Freitag, nachdem es die ersten Berichten über ihren bevorstehenden Rücktritt gegeben hatte. Im Gespräch sind unter anderem SPD-Chef Lars Klingbeil, die Wehrbeauftragte Eva Högl, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sowie Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt.
Foto: Verteidigungsministerium [dts]