Die Pläne zum Ausbau der Weiterbildung in Deutschland sind auf ein geteiltes Echo gestoßen. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Demnach begrüßt zum Beispiel der Mittelstandsverband BVMW die Pläne, befürchtet aber Probleme bei der praktischen Umsetzung. „Die mittelständischen Unternehmen profitieren gerade angesichts des akuten Fachkräftemangels von der Weiterbildung ihrer Beschäftigten“, sagte BVMW-Chef Markus Jerger den Funke-Zeitungen. „Ein Gesetz, das eine Weiterbildungs-Auszeit bis zu einem Jahr ermöglicht, geht aber völlig an der betrieblichen Realität vorbei.“ Solange nicht die Finanzierung, der Ersatz für den ausfallenden Mitarbeiter und die Frage der Rückkehr an den Arbeitsplatz geklärt seien, sei ein solches Gesetz mit dem Mittelstand nicht zu machen. Zu überlegen wäre, ob in Abstimmung mit dem Bundesbildungsministerium eine solche Bildungszeit nicht im Rahmen einer dualen Bildung angeboten werden könnte, sagte Jerger. „Deshalb sage ich ganz deutlich: Hier muss Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen.“ Die Gewerkschaft Verdi sieht die Pläne deutlich positiver. „Aus- und Weiterbildung helfen dabei, dem Fachkräftemangel abzuhelfen“, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke den Funke-Zeitungen. „Es kommt darauf an, dass die Unternehmen die Möglichkeiten ergreifen und in ihre Beschäftigten investieren.“ Das Bundesarbeitsministerium hatte im Entwurf für das neue Weiterbildungsgesetz unter anderem vorgeschlagen, Beschäftigte während einer Weiterbildung zwei bis zwölf Monate lang finanziell zu unterstützen.
Foto: Rednerpult im Bundesministerium für Arbeit und Soziales [dts]