Künftiger niedersächsischer CDU-Chef bekennt sich zu Atomausstieg

Der designierte niedersächsische CDU-Chef Sebastian Lechner will seine Partei in den kommenden Jahren auf einen klaren Klimaschutz-Kurs führen. „Wir bekennen uns offensiv zum Ausstieg aus der Atomkraft“, sagte er der „Welt“.

Die Zukunft gehöre den erneuerbaren Energien, gerade auch in Niedersachsen. „Wir wollen nicht nur Windkraft-, sondern auch Wasserstoff-Land Nummer eins werden.“ Auch die Ausbeutung der niedersächsischen Schiefergasvorkommen lehnt Lechner ab. „Das unkonventionelle Fracking ist in den dicht besiedelten Regionen Westeuropas ein zu großes Risiko. Wir erleben ja gerade im holländischen Groningen, zu welchen Schäden Fracking führen kann. Und deshalb lehnen wir das unkonventionelle Fracking ab.“

Lechner sprach sich in der „Welt“ zudem für eine weitere Absenkung des Strompreises für Industriebetriebe aus, damit Deutschland beim Umstieg auf die erneuerbaren Energien international wettbewerbsfähig bleibe. „Wir brauchen einen Industriestrompreis, wie ihn auch die Franzosen haben. Und die EU ist aufgerufen, Förderprogramme aufzulegen, die uns in die Lage versetzen, in der Konkurrenz mit den USA und China mithalten zu können. Europa darf den Anschluss gerade bei den Erneuerbaren und bei Wasserstoff-Technologie nicht verlieren.“

Um den Standort auch für den Mittelstand attraktiver zu machen, forderte der Christdemokrat Entlastungen für kleinere Betriebe. „Gerade im Mittelstand haben wir es häufig mit Personen-Unternehmen zu tun, die nach dem Einkommensteuerrecht besteuert werden. Die müssen wir in der aktuellen Lage entlasten, zum Beispiel über großzügige Abschreibungsmöglichkeiten.“

Lechner kandidiert am Samstag bei einem Landesparteitag der Niedersachsen-CDU in Braunschweig für den Parteivorsitz. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht.

Foto: Atomkraftwerk [dts]

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