Der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU) will in der Debatte um Böllerangriffe auf Berliner Sicherheitskräfte auch über mögliche Migrationshintergründe von Tätern sprechen. „Ich finde, man muss die Dinge immer beim Namen nennen“, sagte er dem Fernsehsender „Welt“.
„Wer war das? Was sind die Hintergründe? Nur dann erreichen wir auch eine Klarheit.“ Die Berliner Polizei hatte am Montag bereits Aussagen über das Geschlecht und das Alter der Täter gemacht: Überwiegend männlich und überwiegend jung. „Es ist ganz wichtig für die Menschen, die auch aus anderen Regionen der Welt zu uns kommen, dass man hier genau differenziert: Wer war das? Was sind das für Leute? Und sie nicht alle über einen Kamm schert“, sagte Kretschmer. Die Idee, Rettungswagen und Polizeiautos mit Kameras auszustatten, begrüßte Kretschmann.
Es sei zwar „bitter“, dass man so etwas überhaupt diskutieren müsse, aber wenn die Sicherheitskräfte das so wünschten, müsse man das auch in Sachsen umsetzen. Berlin müsse diesen Schritt in jedem Fall gehen, und zwar schnell, so Kretschmann. Zuvor hatte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, davor gewarnt, Migranten unter Generalverdacht zu stellen. „Wir müssen die Täter anhand ihrer Taten beurteilen, nicht anhand ihrer vermuteten Herkunft, wie dies nun einige tun“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Foto: Berlin am 31.12.2022 [dts]