Nachdem sich die regionalen Sparkassenverbände am Montag auf die Besetzung des künftigen Präsidenten beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) geeinigt haben, gibt es Kritik seitens der Kommunen. „Die Städte als Träger der Sparkassen wollen ein geordnetes Verfahren, das die Nachfolge für das Amt des DSGV-Präsidenten regelt. Dass jetzt im Vorfeld eine Vorentscheidung eines nicht zuständigen Gremiums verkündet wird, wird der Rolle der Träger der Sparkassen nicht gerecht“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe am Dienstag dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe).
Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände hatten sich darauf verständigt, dass der langjährige CSU-Politiker Ulrich Reuter Anfang 2024 neuer DSGV-Chef werden soll. Reuter, der derzeit den bayrischen Sparkassenverband führt, folgt auf Helmut Schleweis. Die finale Entscheidung soll auf einer DSGV-Mitgliederversammlung im ersten Quartal fallen.
Dort gibt es 21 Stimmberechtigte. Neben den elf regionalen Sparkassenverbänden zählen dazu sieben Vertreter von Landesbanken sowie drei von kommunalen Spitzenverbänden. Die Kommunen sind die Träger der bundesweit rund 360 Sparkassen und somit in Eigentümer ähnlicher Position. Lewe (CDU) sieht auch die Zusammensetzung der DSGV-Mitgliederversammlung kritisch.
„Dort müssen die Kommunen eine viel bedeutendere Rolle spielen. Dies zu ändern ist sachgerecht und notwendig“, sagte der Oberbürgermeister von Münster. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Hans-Günter Henneke, moniert die Art und Weise der Festlegung. „Der Wahlvorschlag sollte vom DSGV-Präsidialausschuss oder von der Mitgliederversammlung kommen“, sagte Henneke.
„In diesen Gremien sind alle – regionale Sparkassenverbände, Landesbanken, Kommunen und Sparkassen – vertreten.“
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