Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fordert die anderen europäischen Länder zum Sparen auf. „Für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen ist in Europa eine realistische, aber ambitionierte Haushaltskonsolidierung unabdingbar“, schreibt er in einem Gastbeitrag für die „Welt“, den die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe veröffentlichen wird.
Lindner spricht sich dabei für ein „Nachrüsten des Betriebssystems Europa“ aus: „Wir müssen auf den Wachstumspfad zurückkehren, um international unseren Platz behaupten zu können.“ Öffentliche und private Investitionen müssten sich dafür gegenseitig ergänzen. „Wir müssen marktwirtschaftlichen Mut stärken, nicht Verbote und Regularien“, schreibt Lindner. Dafür sei es in diesen fragilen Zeiten unerlässlich, den weltweiten Freihandel zu stärken. „Wir brauchen einen verstärkten und verlässlichen Austausch insbesondere unter Wertepartnern, die eine ähnliche Vorstellung von Demokratie und Marktwirtschaft haben“, so Lindner.
Dies sei das beste Mittel, um einseitige Abhängigkeiten gar nicht erst entstehen zu lassen: „Unsere Vision ist eine Weltfreihandelszone der liberalen Demokratien mit gleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen engen Verbündeten.“ Gerade nach dem amerikanischen Inflation Reduction Act brauche Europa dringend einen neuen Anlauf für ein Handelsabkommen mit den USA.
Foto: Christian Lindner [dts]