DFB-Präsident Bernd Neuendorf will den Bundestags-Sportausschuss nicht vor März über die Gründe für das Scheitern des deutschen Männer-Fußballnationalteams bei der Weltmeisterschaft in Katar 2022 informieren. Das berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben).
Der CDU-Obmann im Sportausschuss, Fritz Güntzler, sprach deshalb von einem „Affront gegenüber dem gesamten Ausschuss“. „Ich verstehe nicht, dass der DFB-Präsident nicht dem erneuten Wunsch aller Fraktionen entspricht und zeitnah nach der Fußball-WM in den Sportausschuss kommt“, sagte er dem RND. „Nach dieser verkorksten WM gibt es viel zu bereden. Da erwarte ich schon mehr Offenheit und Transparenz beim DFB. So war der neue DFB-Präsident doch auch angetreten. Darum sollte er seine Ablehnung noch einmal dringend überdenken.“ Mit einem Schreiben an den „lieben Bernd“ drängte der Ausschussvorsitzende Frank Ullrich (SPD) den DFB-Chef Mitte Dezember zu einem Besuch Anfang des neuen Jahres und schlug drei Termine im Januar und Februar vor. Es sei der „dringende Wunsch aller Fraktionen, eine Rückschau auf die WM zu einem früheren Zeitpunkt zu ermöglichen“, heißt es in dem Schreiben, über das die RND-Zeitungen berichten. Kurz vor Weihnachten antwortete dann der für politische Beziehungen zuständige DFB-Vertreter, dass Neuendorfs Kalender keinen Besuch vor dem 1. März zulasse. „Wir sind auch nicht der Auffassung, dass dieser Termin zu spät ist“, heißt es in der Antwort. „In unserem Hause findet eine intensive Aufarbeitung der WM in Katar statt – auch mit Blick auf die Euro 2024 in Deutschland. Um dem Ausschuss detailliert berichten zu können, ist ein gewisser Vorlauf notwendig.“ CDU-Obmann Güntzler will das nicht gelten lassen. „Die Begründung scheint mir doch sehr konstruiert“, sagte er.
„Erste Analysen und Entscheidungen sind beim DFB ja bereits durchgeführt und getroffen worden. Da bedarf es nicht mehr zeitlichen Vorlauf.“
Foto: DFB-Zentrale [dts]