Die Ukraine hat am Donnerstagmorgen den stärksten Raketenangriff seit Wochen gemeldet. Russland würde das Land aus verschiedenen Richtungen mit Marschflugkörpern attackieren, auch vom Meer aus, wie das Kommando der ukrainischen Luftstreitkräfte mitteilte.
Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere Explosionen zu hören, ukrainischen Medienberichten zufolge soll neben einem Privathaus auch ein Gebäude der Stadtverwaltung beschädigt worden sein. Bürgermeister Klitschko warnte vor möglichen Stromausfällen in der Hauptstadt. Die Luftverteidigung der Ukraine sei landesweit im Einsatz, hieß es. Der britische Militärgeheimdienst veröffentlichte unterdessen in seinem täglichen Lagebericht am Donnerstag seine Einschätzung zum Angriff auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Engels in den frühen Morgenstunden des 26. Dezember.
Der war zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen angegriffen worden, mutmaßlich durch ukrainische Drohnen. Die Anlage gilt als eine der wichtigsten Operationsbasen der strategischen Bomberflotte Russlands. Es werde immer deutlicher, dass Russland Schwierigkeiten habe, Luftbedrohungen tief im Inneren des Landes abzuwehren, so die Briten. Das liege wahrscheinlich an der „außergewöhnlichen Nachfrage nach modernen Luftverteidigungssystemen mittlerer Reichweite wie SA-22 Pantsir“.
Neben der Punktverteidigung für strategische Standorte wie Engels würden diese Systeme derzeit auch in großer Zahl benötigt, um die Hauptquartiere nahe der Frontlinie in der Ukraine zu schützen, so der britische Militärgeheimdienst.
Foto: Russische Invasion in der Ukraine [dts]