Der Deutsche Pflegerat hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach wegen der angekündigten Verlegung von Pflegekräften aus Erwachsenen- in Kinderstationen scharf kritisiert. „Das kann man nur als Verzweiflungstat bezeichnen“, sagte DPR-Präsidentin Christine Vogler dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).
„In den Kliniken kann bereits jetzt nur die Minimalversorgung gesichert werden. Wir haben keine Station mehr, wo man Pflegepersonal abziehen kann.“ Pflegekräften aus anderen klinischen Abteilungen würden zwar die Grundlagen ihres Berufes kennen, aber nicht automatisch die Qualifikation zur Versorgung im pädiatrischen Intensivbereich haben, so Vogler. „Diese Vorstellung, dass Pflegefachpersonen mit ihrer Qualifizierung mal eben überall in Spezialabteilungen eingesetzt werden könnten, das ist ein irriger Gedanke in der Bevölkerung, der aufhören muss“, so die DPR-Präsidentin.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hält zudem die Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen für „unzumutbar“: Die Vorsitzende, Christel Bienstein, monierte gegenüber dem RND: „Die Untergrenzen sind die rote Linie, die das Minimum an Versorgung markiert.“ Sie dienten deshalb vor allem der Sicherheit der Patienten in den Kliniken. Pflege unter diesem Minimum betreiben zu müssen, wäre daher eine enorme Zumutung, so Bienstein: „Mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen bis zur Berufsflucht.“
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