Kassenärzte-Chef erneuert Forderung nach Ende der Maskenpflicht

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat seine Forderung für ein Ende aller Corona-Maßnahmen erneuert. „Wir erleben seit Monaten dank der guten Immunitätslage der Bevölkerung, dank der Impfungen und erfolgten Infektionen eine sehr viel niedrigere Krankheitslast als 2021, eben eine endemische Krankheitslast“, sagte Gassen der „Welt“.

„Daher sollten alle verpflichtenden Maßnahmen, die ja Freiheitsrechte beschneiden, in eine Empfehlung umgewandelt werden.“ Gassen wollte ursprünglich die Corona-Maßnahmen mit einem „Freedom Day“ am 30. Oktober 2021 auslaufen lassen. In der Zwischenzeit sind in Deutschland über 60.000 Menschen aufgrund einer Corona-Infektion verstorben. Risikogruppen könnten und sollten sich seiner Ansicht nach weiterhin vor Infektionskrankheiten schützen.

„Eine Pflicht für alle brauchen wir nicht mehr“, so Gassen. Die Pandemie sei für die Menschen in den westlichen Industrienationen schon seit dem Sommer dieses Jahres vorbei. Gassen plädiert ebenfalls dafür, die staatlich verordnete Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen zu kippen. „Nicht jede medizinische Einrichtung hat mit Hochrisikopatienten zu tun, und nicht überall macht die Maskenpflicht noch Sinn“, so Gassen.

„Man sollte es den Praxisinhabern überlassen, ob sie eine Maskenpflicht für ihre Praxis für sinnvoll erachten oder nicht.“ Beim Augenarzt oder Psychotherapeuten sei die Ausgangslage anders als in der Infektsprechstunde beim HNO- oder Hausarzt, so Gassen. Auch im Krankenhaus werde es Bereiche geben, in denen weiter Maske getragen werden wird – wie auch schon vor der Pandemie. „Insofern sollte man diese Entscheidung denjenigen überlassen, die die medizinische Verantwortung tragen, und nicht den Politikern“, sagte er.

„Ich persönlich würde als Orthopäde außerhalb des OP-Saals keine Maske mehr tragen. Den Patienten steht es aber natürlich frei, weiter eine aufzusetzen.“

Foto: Weggeworfener Mund-Nasen-Schutz im Herbst [dts]

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