CDU-Generalsekretär Mario Czaja zeigt teilweise Verständnis für die umstrittenen Asyl-Äußerungen des Bautzener Landrats Udo Witschas (CDU). Der Landrat habe in seinem Video zwar nicht die „humane Sprache“ gewählt, für die die Bundes-CDU stehe.
Aber die in der Sache völlig zurecht kritisierte Unterbringungssituation von Flüchtlingen habe vor allem der Bund zu verantworten, sagte Czaja im Fernsehsender „Welt“. „Wir haben überall in Deutschland eine große Herausforderung, Flüchtlinge unterzubringen.“ Der Bund müsse hier sehr viel mehr in die Verantwortung genommen werden, so der CDU-Generalsekretär. „Alle Kommunen – und egal, welches Parteibuch derjenige hat, der da Verantwortung hat – sagen derzeit: Der Bund tut nicht genug. Er hat Bundesliegenschaften, die er für die Unterbringung nutzen könnte – und er öffnet sie nicht, er stellt sie nicht zur Verfügung. Er stellt nicht ausreichend Personal zur Verfügung, er registriert nicht richtig und viele andere Dinge mehr.“ Außerdem sei die Flüchtlingsunterbringung im Osten tatsächlich schwieriger als im Westen, so Czaja. „Wir haben natürlich besondere strukturelle Herausforderungen in den neuen Bundesländern.“ Das wolle die Bundes-CDU auch im Auge behalten. Er selbst komme aus dem Ostteil Berlins und verstehe die Sorgen der Ostdeutschen, so Czaja: „Ich habe ein großes Verständnis für die besonderen Herausforderungen, die wir hier zu bewältigen haben. Und Friedrich Merz hat auch dieses Verständnis und hat das auch immer klar zum Ausdruck gebracht.“ Zuvor hatte unter anderem der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Sozialflügel, Dennis Radtke, Czaja zu deutlichen Worten an die Bautzener CDU aufgefordert.
Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland [dts]