Politiker von Union und FDP sowie der Hauptgeschäftsführer der Chemischen Industrie (VCI) zeigen sich unzufrieden mit dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen. „Habecks Pläne sind zum Scheitern verurteilt“, sagte Mark Helfrich, Energiepolitik-Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, der „Bild“ (Donnerstagausgabe).
Eine Beschleunigung des Ausbaus in der angestrebten Größenordnung bis 2030 sei seiner Ansicht nach absolut unrealistisch. „Wenn die Ampel es ernst meint, dann muss sie den Gesamtprozess Windkraft völlig neu erfinden.“ Die FDP bekräftigt derweil ihre Forderung nach einer längeren AKW-Laufzeit. Michael Kruse, energiepolitische Sprecher der FDP, sagte der „Bild“: „Um die Emissionen zu reduzieren, sollten wir in Deutschland die Ausstiegsreihenfolge neu diskutieren. Es macht keinen Sinn, die CO2-freie Kernkraft jetzt vom Netz zu nehmen und die alte Braunkohle dafür länger laufen zu lassen.“ Eine nachhaltige Strategie sehe anders aus. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Wolfgang Große Entrup, sagte der „Bild“: „Wir sind in Deutschland noch Lichtjahre davon entfernt, die nötigen Mengen an grünem Strom zu produzieren. Die Uhr tickt unerbittlich. Mit Ärmelschoner-Mentalität packen wir es nicht.“ Gesellschaftliche Akzeptanz sowie schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windkraft- und Industrieanlagen seien der entscheidende Standortfaktor, so Große Entrup. „Ein `not in my backyard`-Verhalten ist ein Verbrechen an der Zukunft Deutschlands.“
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