Die bayerische Landesregierung erwägt ein Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr. „Wir haben in Bayern auch die Lage in den Kinderkliniken und Kinderarztpraxen genau im Blick. Wir müssen angesichts der akuten Welle an Erkrankungen rasch gegen die aktuellen Behandlungsengpässe vorgehen“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek der „Rheinischen Post“ (Freitag).
„Auch vor diesem Hintergrund bleibt die Frage nach der Maskenpflicht im ÖPNV ein Abwägungsprozess: Wie viel Eigenverantwortung ist möglich, wie viel Verpflichtung ist wirklich nötig?“, sagte Holetschek. Man werde das wie zuvor beim Thema Isolationspflicht auf der Basis des Pandemie-Monitorings beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verantwortungsbewusst analysieren und abwägen. Eigenverantwortung werde langfristig das Leitmotiv dieser späten Corona-Phase sein, so Holetschek. „Deswegen gehe ich davon aus, dass wir im ÖPNV auf die Maskenpflicht verzichten werden, sobald dies sinnvoll ist. Wie wir hier konkret weiter vorgehen, werden wir kommende Woche im Kabinett beraten“, so der CSU-Politiker. „Die Schutzmaßnahmen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung dienen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Diese Verpflichtungen haben wir in einer Ausnahmesituation geschaffen. Wir werden diese verpflichtenden Maßnahmen nicht allein deshalb fortführen, weil andere, regelmäßig auftretende Krankheiten das Gesundheitssystem belasten“, sagte Holetschek. Mit Blick auf andere Infektionskrankheiten der Atemwege halte er eine klare Maskenempfehlung im ÖPNV auch nach einem Ende der Maskenpflicht weiterhin für sinnvoll.
Foto: Menschen mit Maske [dts]