Der Vorstand für Regionen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, hält ein soziales Pflichtjahr nicht für das richtige Mittel zur Begegnung des Fachkräftemangels. „Ein soziales Pflichtjahr kann zwar bei der Persönlichkeitsentwicklung helfen, aber den Arbeitskräftemangel würde es langfristig nicht lösen“, sagte Terzenbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).
Schulabgänger würden in einem Pflichtjahr einen Einblick in nur einen Teil des Arbeitsmarktes bekommen, sagte er. „Es ist kein Ersatz für eine breite Orientierung über die Vielzahl von Berufen, die darüber hinaus auch zu den eigenen Interessen und Stärken passt.“ Der BA-Vorstand sprach sich für Berufsorientierung bereits ab der 5. Klasse aus. „Daher darf eine umfassende Berufsorientierung nicht erst nach der Schule beginnen, sondern sollte bereits während der Schulzeit stattfinden – idealerweise ab der 5. Klasse“, sagte er. „Die Arbeitswelt kann da schon spielerisch nähergebracht werden und dann Stück für Stück über Praktika in den Unternehmen erprobt werden.“ Terzenbach stellt sich Orientierungsangebote vor, die von Berufsberatern, Unternehmensvertretern und Lehrkräften gemeinsam gestaltet werden. Berufsberater und Unternehmen sollten gemeinsam mit den Lehrern in den Schulen über ihre Angebote informieren, sagte der BA-Vorstand dem RND.
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