Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich in Deutschland 7.234.503 Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren mit SARS-CoV-2 infiziert. Dabei lag die Ansteckungsrate mit 2.329.874 Fällen in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen am höchsten.
Am niedrigsten war sie mit gut einer Million Fälle bei Kleinkindern bis zu vier Jahren. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort auf Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Wie Studien belegen, die dem Bundesgesundheitsministerium vorliegen, hat der sozioökonomische Status Betroffener Einfluss auf das Infektionsrisiko in Kitas und Schulen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern und Beschäftigten zu beobachten, sei „in Einrichtungen mit einem höheren Anteil von Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten grundsätzlich größer“, heißt es in der Antwort. Die Kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, kritisiert in diesem Zusammenhang, dass es keine gezielte Unterstützung für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien gibt. „Die Bundesregierung erkennt einen klaren Zusammenhang zwischen Armut und Ansteckungsrate sowie Schwere der Verläufe an. Gleichzeitig wird aber nichts getan, um die Familien gesondert zu unterstützen“, sagte Reichinnek und nannte als Beispiele etwa finanzielle Ausgleiche, die Förderung von Strukturen oder „mindestens Projekte, die diese Menschen erreichen“. Wie es in der Antwort weiter heißt, sind Einrichtungen mit einem hohen Anteil von Kindern mit niedrigem sozioökonomischen Status „häufiger von infektionsbedingten Schließungen und damit auch von Personalausfall betroffen“. Reichinnek sagte dazu, hier zeige sich einmal mehr die soziale Ungleichheit, die von der jetzigen Regierung fortgesetzt werde.
Foto: Kinder hinter einem Gitter [dts]