Umweltministerin kritisiert Flughafen-Blockade

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat die Flughafen-Blockade durch Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ kritisiert. „Einen Flughafen zu blockieren, wie jetzt in Berlin geschehen, halte ich für falsch“, sagte Lemke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Beteiligten müssten sich fragen lassen, ob „über ihre gefährlichen Aktionen“ gesprochen werden solle oder über Klimaschutz. „Was ich allerdings sehr gut verstehen kann, ist der Frust vieler Menschen: Es stimmt ja, dass zu wenig gegen die Erderhitzung getan wird“, sagte die Grünen-Politikerin weiter. Der jüngste Klimagipfel habe die Welt auf dem Weg zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles „nur bedingt weitergebracht“, auch wenn die Ampel-Regierung „wirklich alles“ tue, um schneller von fossilen Energien wegzukommen und den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben. Sie lehne „wirklich jede Protestaktion ab, die andere Menschen gefährdet“, so Lemke.

Die Klimaschutzaktivisten „in eine Reihe mit der terroristischen und mordenden RAF zu stellen“, sei aber „ein vordergründiges parteitaktisches Manöver der CSU und völliger Quatsch“. Darüber hinaus lobte Lemke die Absage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an den Koalitionspartner FDP, wonach es mit der Ampel kein Fracking geben werde. Der Aufbau einer Fracking-Infrastruktur würde „Jahre dauern und uns in der aktuellen Energiekrise überhaupt nicht helfen“, sagte sie. „Dieser Schritt liefe vielmehr auf eine dauerhafte Investition in fossile Energien hinaus und würde Deutschlands Klimaziele unterlaufen. Nicht nur für mich, sondern für den Bundeskanzler und fast die ganze Regierungsmannschaft steht Fracking nicht zur Diskussion.“

Foto: Von „Letzte Generation“ veröffentlichtes Video, Text: über dts Nachrichtenagentur

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