Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober um 18,4 Prozent gegenüber September gestiegen. Damit steht die Zahl der amtlichen Statistiker scheinbar im Widerspruch zu einer Veröffentlichung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH) vom Mittwoch, das für Oktober einen Rückgang der Insolvenzen gemeldet hatte.
Doch die Zahlen werden unterschiedlich erhoben: Es sei zu berücksichtigen, dass die vom Statistischen Bundesamt erfassten Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen, so die Behörde. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Insgesamt liegt die Zahl der Insolvenzen weiterhin niedriger als vor Beginn der Corona-Pandemie. Ab dem Jahr 2020 war die Insolvenzantragspflicht für bestimmte Fälle ausgesetzt worden, seitdem liegt die Zahl abgesehen von einem kurzen Zwischenhoch im März 2021 konstant niedriger.
Foto: Amtsgericht Leipzig [dts]