Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat die Bundesregierung aufgefordert, die Opposition in der Krise stärker einzubinden. Ihn wundere, „wie wenig die Regierung in so einer Krise versucht, die Opposition mit in die Verantwortung zu nehmen“, sagte Spahn dem Magazin „Stern“.
Nach Ansicht des früheren Gesundheitsministers setzt die Regierung seit sechs Monaten vieles um, was die Union fordere: „Nur leider immer mehrere Monate zu spät und nur halbherzig.“ Nach seiner eigenen Krisenerfahrung in der Pandemie zeigte Spahn Verständnis für den Wirtschaftsminister. „Ich unterstelle Robert Habeck, dass er das Beste für das Land will. Ich weiß, unter welchem Druck er steht.“
Auf die Frage, ob er Angela Merkel heute vermisse, antwortete der CDU-Politiker: „Sie meinen, wenn ich Olaf Scholz sehe? Definitiv.“ Er habe „sehr gut und gerne“ mit Merkel zusammengearbeitet. Und von ihr gelernt: „Angela Merkel hat eine ziemlich einmalige Fähigkeit, selbst in größten Turbulenzen die Ruhe zu bewahren. Das habe ich zumindest versucht, mir abzuschauen.“
Foto: Jens Spahn [dts]