Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat weitere Unterstützung für die Getreidetransporte aus der Ukraine angekündigt. Deutschland werde in Abstimmung mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zusätzliche zehn Millionen Euro bereitstellen, sagte Scholz in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft, die in englischer Sprache für die Ukraine aufgenommen wurde.
Man könne die derzeitige „schlimmste globale Nahrungskatastrophe seit Jahren“ nicht tolerieren. Diese habe verheerende Folgen für Millionen Menschen – von Afghanistan bis Madagaskar, von der Sahelzone bis zum Horn von Afrika, so der Bundeskanzler. In der Ukraine wird am Samstag die Initiative „Grain from Ukraine“ in einer Eröffnungszeremonie beworben und dem Holodomor gedacht, der Hungersnot in den 1930er Jahren in der damaligen Ukrainischen Sowjetrepublik. Damals fielen schätzungsweise drei bis sieben Millionen Menschen dem Hunger zum Opfer – mutmaßlich ausgelöst durch Moskau.
Die Ukraine bemüht sich seit der Unabhängigkeit 1991 um eine internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord. Der Bundestag wird sich in der kommenden Woche mit einer Entschließung dazu befassen.
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