Der Deutsche Kinderschutzbund hat vor einer Überforderung von Kindern durch die vorherrschenden gleichzeitigen Krisen gewarnt. „Die Pandemie war bereits eine große Herausforderung, die nicht alle Kinder gleich gut verarbeitet haben“, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben).
Auch mögliche psychische Folgen für Kinder durch den Krieg müssten bedacht werden: „Wichtig ist, dass Kinder die brutalen Bilder in den Medien nicht ohne ihre Eltern sehen, damit Traumata vorgebeugt wird.“ Hilgers warnte ferner, dass schon bei den Jüngsten die Kluft zwischen Arm und Reich durch die derzeitige hohe Inflation und steigenden Energiepreise immer größer werde, was bereits bestehende Ungerechtigkeiten bei Bildungschancen verschärfe. „Gut zwei Drittel der Kinder sind stark genug, um die aktuellen Krisen bewältigen zu können. Aber das Drittel, das ohnehin von Kinderarmut betroffen ist, leidet besonders darunter“, so Hilgers. Es bestehe die Gefahr, dass dieses Drittel „zu Leistungsempfängern anstatt zu Leistungsträgern“ werde, sagte er. Angesichts des Fachkräftemangels könne sich Deutschland aber nicht leisten, „ein Drittel der Kinder außen vor zu lassen“, sagte Hilgers.
Foto: Kinder hinter einem Gitter [dts]