Hausärzte fühlen sich bei Finanzhilfen benachteiligt

Die deutschen Hausärzte beklagen mit Blick auf die geplante Milliarden-Inflationshilfe für die Krankenhäuser eine Benachteiligung der Arztpraxen. „Während die Politik bei den Krankenhäusern die Geldkasse weit aufmacht und ihnen mit Milliardenhilfen unter die Arme greift, um die steigenden Energiekosten zu stemmen, dürfen die Arztpraxen selbst zusehen, wie sie über die Runden kommen“, sagte die Vizevorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Nicola Buhlinger-Göpfarth, der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

„Der einseitige Fokus der Politik auf die Krankenhäuser wird langsam zur ernsthaften Gefahr für die Sicherstellung der Versorgung.“ Die Gesundheitsversorgung bestehe nicht nur aus den Krankenhäusern. Ohne die niedergelassenen Ärzte gehe nichts, mahnte Buhlinger-Göpfarth. Nicht zuletzt in der Pandemie hätten gerade die Hausarztpraxen „eindrucksvoll“ unter Beweis gestellt, wie essenziell sie für das Gesundheitswesen seien.

Die allermeisten Corona-Patienten würden in den Hausarztpraxen versorgt, so die Professorin von der Europäischen Fachhochschule Rhein/Erft. Nicht nur die Krankenhäuser, auch die Arztpraxen litten stark unter den explodierenden Energiepreisen. „Der massive Kostendruck auf die Arztpraxen sei keine theoretische Gefahr, sondern bereits heute Realität. Die Politik müsse das endlich erkennen und gegensteuern“, appellierte Buhlinger-Göpfarth.

„Wenn die politisch Verantwortlichen glauben, dass das alles keine Konsequenzen für die Versorgung hat, dann erliegt sie einem gefährlichen Fehlglauben.“ Die Hausarztpraxen brauchten, genau wie die Krankenhäuser, endlich eine „faire Unterstützung“, um in diesen Zeiten die Patienten gut versorgen zu können, so die Vizevorsitzende des Verbands weiter.

Foto: Behandlungszimmer beim Arzt [dts]

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