Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bemängelt die Qualität der Beratung der Deutschen Bank und ihrer Tochter Postbank zu nachhaltigen Investments. Sie verweist dabei auf Testkäufe in ihrem Auftrag, berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.
So hätten sich die Berater der Banken nur in einem Drittel der Fälle bei Gesprächsbeginn nach den Nachhaltigkeitsvorlieben ihrer Kunden erkundigt. In etwa jedem vierten Gespräch seien Fonds „ganz ohne Nachhaltigkeitsfokus“ angepriesen worden. Häufig sei Anlegern ein Fonds der Konzerntochter „DWS“ empfohlen worden, der auch in einen Kohlekraftwerkbetreiber investiert. Eine Beraterin erwiderte laut Greenpeace auf den Kundenwunsch, mit dem Geld etwas Gutes tun zu wollen: „Wir machen hier keine Spendenaktion, sondern Geldanlagen.“
Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte, man könne die Kritik nicht nachvollziehen und wolle einen Beitrag zu den Pariser Klimaschutzzielen leisten. Die Bank halte die geltenden gesetzlichen Anforderungen ein. Die Fondstochter „DWS“ verweist auf ihre Standards für Nachhaltigkeitsfonds, denen zufolge Firmen dann ausgeschlossen werden, wenn sie mehr als 15 Prozent der Umsätze mit Kohle erzielen. Seit August müssen Bankberater ihre Kunden fragen, ob sie ihr Vermögen nachhaltig anlegen wollen – gemeint sind Investments, die auch Umwelt, Soziales und Unternehmensführung berücksichtigen.
Foto: Deutsche Bank [dts]