Die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar hat ihren Austritt aus Partei und Fraktion angekündigt. Ihr Mandat wolle sie aber behalten, teilte sie am Montag mit.
Zur Begründung schrieb sie, dass die AfD zu viele „rote Linien“ mehrfach überschritten habe. Die Partei habe den Kurs „einer von ideologischen Einflüssen befreiten Realpolitik zum Wohle Deutschlands“ aufgegeben. Unter anderem beklagte sie eine „Anbiederung der AfD an die diktatorischen und menschenverachtenden Regime in Russland, China und jetzt auch den Iran“. Diese seien einer „aufrechten demokratischen und patriotischen Partei unwürdig“. Die Fraktionsspitze reagierte zerknirscht auf den angekündigten Austritt. „Joana Cotar hat sich schon längere Zeit inhaltlich und persönlich von der Partei und ihrer Arbeit in der Fraktion entfernt“, teilten die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla der „Welt“ mit. Das bedauere man und erachte den Schritt des Partei- und Fraktionsaustritts für konsequent. „Ihr Mandat sollte sie zurückgeben. Das gehört zur Ehrlichkeit, die sie selbst immer eingefordert hat“, fügten Weidel und Chrupalla hinzu.
Foto: Joana Cotar [dts]