Nach der Grundsatzrede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer konkrete klimapolitische Schritte gefordert und dabei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Pflicht genommen. „`Ohne den Kampf gegen den Klimawandel ist alles nichts`, da hat Steinmeier recht. Nur bringen warme Worte alleine nichts, es braucht in dieser brenzligen Zeit politischen Willen“, sagte Neubauer der „Rheinischen Post“ (Samstag) in Bezug auf Steinmeiers Rede.
„Absurderweise aber macht Kanzler Scholz das Gegenteil von dem, was Steinmeier sagt. Der Kanzler bricht Deutschlands Klimaversprechen, wirbt für mehr weltweite fossile Expansion und Infrastruktur“, kritisierte die Aktivistin. Scholz befürworte neue Gasfelder im Senegal, anstatt Afrika in Richtung erneuerbarer Energien zu bringen, die der dortigen Bevölkerung helfen würden.
„Scholz interveniert nicht bei der Lützerath-Entscheidung und verschläft es, in Deutschland mit zusätzlichen 100 Milliarden für Klimaschutz in höchstem Tempo aus russischem Gas und Öl auszusteigen“, so Neubauer. „Wenige Tage vor der Weltklimakonferenz liegt es nun an Herrn Scholz, die Worte von Präsident Steinmeier ernst zu nehmen und tatsächlich Stärke in der Veränderung zu beweisen.“
Foto: Luisa Neubauer [dts]