Buchbranche ruft nach Staatshilfe

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels warnt vor den Folgen der Energiekrise für den Buchhandel. „Unsere Branche hat sich als widerstandsfähig erwiesen, aber sie erwartet in diesem Jahr ein frostiger Winter“, sagte Börsenverein-Hauptgeschäftsführer Peter Kraus vom Cleff der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

„Das trifft eine ohnehin knapp kalkulierende Branche besonders hart.“ Er verwies dabei auf höhere Energiekosten und Lieferengpässe bei Papier. „Wir erwarten kurzfristig Entlastungspakete, die den Verlagen und Buchhandlungen helfen, die Auswirkungen der Kostensteigerungen einzudämmen“, so Kraus vom Cleff. Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins forderte eine Unterstützung des Buchhandels. „Daneben wünschen wir uns eine finanzielle Abfederung dessen, was Buchhändler vor Ort leisten durch Leseförderung und Kulturveranstaltungen.“ Der Buchhandel könne viel dazu beitragen, die Innenstädte neu zu beleben. Allein aus den „schmalen Gewinnmargen“ der Buchhändler heraus sei das aber nicht leistbar, sagte Kraus vom Cleff. Zugleich forderte er den Buchhandel auf, genauer auf die Bedürfnisse des Lesepublikums einzugehen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass viele Menschen gern lesen würden, ihnen im hektischen Alltag dazu aber die Zeit fehle. „Deshalb müssen wir verstärkt dahin gehen, wo diese sogenannten `Buch-Abwanderer` direkt zu erreichen sind. Und sie brauchen mehr Orientierung, denn viele Menschen fühlen sich vom umfassenden Angebot des Buchmarkts überfordert“, sagte der Hauptgeschäftsführer. Der Handel müsse sein Buchangebot übersichtlicher im Hinblick auf Lesemotivationen präsentieren.

Foto: „Spiegel“-Bestsellerliste in einer Buchhandlung [dts]

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