Die Automobilindustrie sieht den Boom der E-Mobilität durch die hohen Strompreise gefährdet und hat die Politik aufgefordert, durch eine Senkung der Stromsteuer gegenzusteuern. „Bleiben die Strompreise dauerhaft so hoch, sind entsprechende Auswirkungen auf die zuletzt erfreulichen Zahlen beim Hochlauf der Elektromobilität unvermeidlich“, sagte die Chefin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf, um die E-Mobilität weiter voranzutreiben. „Um die Situation direkt zu entschärfen, muss die Stromsteuer schnellstmöglich auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden.“ Müller forderte die Reduzierung der Abgaben: Generell müssten Abgaben und Steuern auf ein Niveau gesenkt werden, auf dem die Kaufkraft der Verbraucher erhalten und der deutsche Industriestandort weltweit wettbewerbsfähig bleibe, sagte sie. „Gleichzeitig gilt: Die Linderung der Symptome reicht in der aktuellen Lage nicht aus. Es gilt die Ursache der Probleme zu beseitigen, die Energiekosten müssen dauerhaft runter.“ Die VDA-Chefin drängte auf einen Ausbau des Stromangebots mit Partnerschaften anderer Länder: „Die Angebotsseite muss daher so weit wie möglich ausgebaut werden – national und international. Der Abschluss von Energiepartnerschaften mit anderen Ländern muss daher jetzt endlich energisch vorangetrieben werden.“ An diesem Mittwoch will Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) seine Vorhaben zum Ausbau der Ladeinfrastruktur vorstellen.
Foto: Tesla-Supercharger [dts]