Verfassungsschutz fürchtet um deutsche Russland-Reisende

Das Bundesamt für Verfassungsschutz fürchtet, dass russische Geheimdienste verstärkt versuchen, Russlandreisende als Informanten anzuwerben. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.

Deutsche Staatsbürger könnten künftig „härter und rücksichtsloser“ durch russische Agenten „bearbeitet“ werden, heißt es in einer internen Analyse der Kölner Spionageabwehr. Ziel sei es, die Reisenden als „menschliche Quellen“ zu gewinnen. Dabei könnten Putins Spione auch Erpressungsmaterial – sogenannte Kompromate – einsetzen oder ihre Zielpersonen in Drucksituationen bringen, um sie zur Kooperation zu zwingen, schreibt das Magazin. Besonders Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen Deutschlands stehen der Analyse zufolge im Fokus der russischen Dienste.

Aber auch Privat- oder Geschäftsreisende werden von den Behörden als gefährdet eingestuft. So warnt das Auswärtige Amt Russlandreisende ausdrücklich vor der Nutzung sozialer Medien: „Kritische Äußerungen zu aktuellen politischen Entwicklungen“ könnten „mit unberechenbaren persönlichen Risiken verbunden“ sein. In Moskau sei es bereits es zu Polizeikontrollen gekommen, bei denen Mobiltelefone nach Äußerungen in Messenger-Diensten und Social Media durchsucht wurden.

Foto: Flughafen Moskau-Scheremetjewo (dts)

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