Amazon benötigt in den nächsten Jahren vermutlich zahlreiche neue Logistikzentren, um den deutschen Markt bedienen zu können. Laut einer Studie der kanadischen Logistikberatung MWPVL muss der weltgrößte Onlinehändler die Flächen bis 2028 von derzeit 4,3 auf über 8,8 Quadratkilometer mehr als verdoppeln, um mit dem erwarteten Wachstum des E-Commerce in Deutschland Schritt zu halten, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Derzeit steuert der US-Konzern den deutschen Markt aus 30 Logistik- und Dienstleistungszentren, zwei weitere sind geplant. Der Lagerboom wird aus Sicht von MWPVL-Experte Marc Wulfraat nur teilweise auf deutschem Boden stattfinden. Wegen höherer Arbeitskosten und Konflikten mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beliefere Amazon deutsche Kunden verstärkt aus Polen, Tschechien und der Slowakei. „Wir erwarten, dass ein Gutteil der Fläche außerhalb Deutschlands gebaut werden wird“, sagte er. Deutschland ist heute der zweitgrößte Markt für den Internethändler nach den USA. Für kein anderes westliches Land benötigt Amazon so viel zusätzliche Fläche wie für Deutschland. In den USA hat Amazon zuletzt dutzende Projekte beerdigt, weil der Onlinehandel dort nicht mehr so schnell wächst wie in der Pandemie.
Foto: Amazon-Päckchen (dts)