Der Deutsche Hausärzteverband hat die Politik aufgefordert, mit der geplanten bundesweiten Corona-Impfkampagne auch die Grippeschutzimpfung zu bewerben. „Es ist an der Zeit, den Fokus wieder zu erweitern“, sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt beim 43. Hausärztetag in Berlin.
„Bestes Beispiel ist die anstehende Grippesaison, der wir mit einer deutlichen Steigerung der Impfquoten wesentlich entspannter entgegensehen könnten.“ Die Zielvorgaben der Europäischen Union, wonach 75 Prozent der älteren Menschen gegen Grippe geimpft werden sollen, wird Verbandsangaben zufolge in Deutschland nicht annähernd erreicht. Demnach betrug die bundesweite Impfquote in der Saison 2019/2020 38,8 Prozent aller über 60-Jährigen. Nach bald drei Jahren Corona-Fokus müssten die Menschen auch in ihrem täglichen Leben wieder an die Relevanz anderer Impfungen erinnert werden, so Weigeldt.
Hier sehe er auch bei der Politik eine Verantwortung. Ziel sollte es sein, dass sich mindestens zwei Drittel der über 60-Jährigen in dieser Saison gegen Influenza impfen lassen. Hintergrund sei, dass es dieses Jahr „unter Umständen zu einer deutlich heftigeren Grippewelle als in den vergangenen Jahren“ kommen könnte.
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