CO2 ist knapp in Deutschland und Europa. „Die Lieferungen stocken aktuell“, sagte Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), der „Welt“ (Dienstagausgabe).
Sie warnte vor Einschränkungen in der Produktion. „Die Lage ist angespannt. Denn diese Problematik kann binnen weniger Tage die Lieferfähigkeit von Unternehmen beeinträchtigen.“ Die Einsatzgebiete für CO2 sind vielfältig.
Genutzt wird Kohlendioxid unter anderem als Schutzgas in Lebensmittelverpackungen für Wurst und Käse, damit die verpackte Ware länger haltbar ist, aber auch zur Produktion von Kohlensäure für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke und zur Betäubung von Schlachtscheinen. „Ohne CO2 können Schweine nicht mehr geschlachtet werden. Und dann bekommen wir ein großes Tierschutzproblem“, sagte Heike Harstick, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF), der „Welt“. „Denn die Schweine werden schnell zu groß für den Stall und haben zu wenig Platz und Bewegung. Noch dazu drängen schon die nächsten Jungtiere in die Ställe, die dann aber nicht frei sind.“
Grund für die Knappheit sind die hohen Energiepreise. Denn das reine CO2 entsteht als Nebeneffekt bei der Produktion von Ammoniak, das wiederum für die Herstellung von Düngemitteln gebraucht wird. Aufgrund des hohen Gaspreises infolge des Ukraine-Krieges haben die Düngemittelfabriken zuletzt aber ihre Produktion gedrosselt oder sogar komplett eingestellt.
Also gibt es derzeit wesentlich weniger CO2, die Rede ist von allenfalls 30 bis 40 Prozent der benötigten Mengen. Erste Lieferanten melden bereits „Force Majeure“, liefern also mit Verweis auf höhere Gewalt nicht mehr die vereinbarten Mengen zum vereinbarten Zeitpunkt.
Foto: CO2-Flasche (dts)