Umfrage: Deutsche für Rechtsanspruch auf Weiterbildung

Die Mehrheit der Deutschen will einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung. Das ist das Ergebnis des Ifo-Bildungsbarometers 2022, welches am Mittwoch veröffentlicht wurde.

77 Prozent der Deutschen sind demnach für einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung aus einem Katalog von Angeboten, den die Unternehmen vorlegen. 63 Prozent sind für verpflichtende jährliche Weiterbildungen für Arbeitnehmer in Berufen, die vom Strukturwandel besonders betroffen sind. 72 Prozent der Befragten halten berufliche Weiterbildungen für eine gute Maßnahme, um mit dem Strukturwandel Schritt zu halten. Die Auswirkungen des Strukturwandels sehen die Deutschen eher negativ: 54 Prozent meinen, dass es durch den Strukturwandel mehr Verlierer als Gewinner gibt. Allerdings sehen sich selbst nur 27 Prozent auf der Verliererseite, so das Ifo-Institut. Dies spiegelt sich demnach auch wider beim Bedarf an beruflicher Weiterbildung: 62 Prozent der Befragten denken, dass der Bedarf für alle Arbeitnehmer zunehmen wird. Jedoch gehen nur 48 Prozent davon aus, dass dies für Personen im eigenen Beruf der Fall sein wird. Beim eigenen Weiterbildungsbedarf ist die Einschätzung gespalten: 43 Prozent sehen für sich selbst eine große Notwendigkeit, an einer beruflichen Weiterbildung teilzunehmen; 38 Prozent sehen das für sich selbst nicht so. 57 Prozent wünschen sich, dass die Arbeitnehmer selbst entscheiden können, welche Weiterbildungen sie absolvieren. Gleichzeitig sind 56 Prozent der Meinung, dass die Kosten für Weiterbildungen vor allem von den Arbeitgeber getragen werden sollten. Selbst wenn vor allem Qualifikationen für neue Berufsfelder erworben werden. 76 Prozent sind dafür, bei Weiterbildungen mit einheitlichen Zertifikaten und vergleichbaren Abschlussprüfungen zu arbeiten.

64 Prozent sind für zusätzliche Informationskampagnen des Staates zur Weiterbildung. Auch für zahlreiche weitere Reformvorschläge, die die staatliche Förderung von Weiterbildung ausweiten würden, gibt es laut Umfrage deutliche Mehrheiten. Außerdem sind Mehrheiten für die Vermittlung digitaler Grundfähigkeiten sowohl an Grund- als auch an weiterführenden Schulen. Die Befragung für das Bildungsbarometer wurde vom 25. Mai bis zum 9. Juni durchgeführt.

Dabei wurden 4.279 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt.

Foto: Computer-Nutzerin (dts)

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