Mit einer umfangreichen Marktforschung hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) untersucht, wie die Menschen in Deutschland seit Einführung des 9-Euro-Tickets unterwegs waren. Etliche Autofahrer sind demnach zumindest teilweise auf Busse und Bahnen umgestiegen, die „tägliche Nutzung“ des Autos ging von 43 auf 39 Prozent zurück.
Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Laut der bislang unveröffentlichten Studie wären zudem zehn Prozent aller Fahrten, die mit dem Ticket gemacht wurden, sonst mit dem Auto unternommen worden. Die Zahlen beruhen auf einer Befragung von wöchentlich 6.000 Personen. Das 9-Euro-Ticket wurde zum 1. Juni eingeführt und endet am 31. August. Die deutschen Verkehrsbetriebe fordern nun von der Politik, sich möglichst schnell auf ein Nachfolgeangebot zu einigen. „Das Reden muss nun enden, nachdem über Dekaden nicht richtig investiert worden ist“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff, „es muss gehandelt werden“. Der Kunde wolle „einfach keine Kopfschmerzen am Fahrscheinautomaten und ÖPNV überall nutzen“. Wolffs VDV macht sich neben einem Nahverkehrsticket für 69 Euro pro Monat vor allem für den Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum stark. Dort wurde das 9-Euro-Ticket von deutlich mehr als der Hälfte der Befragten wegen zu weniger Strecken und zu geringer Taktung abgelehnt.
Foto: 9-Euro-Ticket in der Bahn-App (dts)