SPD macht bei 9-Euro-Ticket-Nachfolge Druck – Lindner bleibt hart

Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dorothee Martin, hat eine schnellstmögliche Diskussion mit den Ländern über eine Nachfolge für das zum Monatsende auslaufende 9-Euro-Ticket gefordert. Der von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) avisierte Zeitplan reiche dafür nicht aus, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Man habe gesehen, dass ein bundesweit gültiges und preislich attraktives Ticket die Menschen „begeistert“. „Einsteigen, fahren, aussteigen – ohne Tarifgrenzen beachten zu müssen. Das ist unser Ziel und dafür wollen wir schnellstmöglich in die gemeinsame Diskussion über die Ausgestaltung zusammen mit den Ländern einsteigen.“ Daher habe man von Wissing bereits im Juli eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern gefordert, sagte die SPD-Politikerin.

Das Vorhaben sei ein wirklich großer Schritt. „Wenn wir zu Beginn 2023 ein neues bundesweites Ticket einführen wollen, muss der Prozess dafür jetzt beginnen und der Zeitplan klar sein. Im Oktober, wie vom Verkehrsminister avisiert, ist das zu spät“, kritisierte Martin. „Auch vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise und drohenden Linienkürzungen oder Preiserhöhungen von Verkehrsverbünden müssen jetzt alle an einen Tisch und Lösungen dafür erarbeiten“, sagte sie dem RND. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bleibt unterdessen beim Thema 9-Euro-Ticket hart.

Eine Verlängerung würde 14 Milliarden Euro kosten, sagte er im ARD-Sommerinterview. „Geld, das uns fehlt für die Bildung. Geld, das uns fehlen würde für die Investition in das Schienennetz, also die Modernisierung.“

Foto: 9-Euro-Ticket (dts)

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