Zur Bekämpfung der Armut in Deutschland fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) die Bundesregierung auf, für Reiche und Energiekonzerne die Steuern zu erhöhen. „Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Armutsgefährdung sind dramatisch und zeigen, dass Armut in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, sagte SoVD-Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
Sie bezog sich auf neue Berechnungen, nach denen 2021 rund 13 Millionen Menschen in Deutschland armutsgefährdet waren. Angesichts der starken Preissteigerungen in diesem Jahr müsse es weitere gezielte Entlastungen für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen sowie Grundsicherungsbeziehende geben, sagte Engelen-Kefer. „Insbesondere Menschen, die von Grundsicherung leben, kommen finanziell schon lange nicht mehr über die Runden. Für sie ist es bereits fünf nach zwölf.“
Bis zu einer Neuberechnung der Regelsätze müssten die Bezieher von Grundsicherung monatlich 100 Euro zusätzlich bekommen, um nicht auf den hohen Heizkosten sitzen zu bleiben. „Zur Finanzierung der immensen Kosten muss die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden und auch eine Übergewinnsteuer von Energiemultis darf kein Tabu mehr sein.“
Foto: Wohlhabende Senioren (dts)