Im dritten Corona-Jahr ist die Nachfrage nach Krediten für Studierende eingebrochen. Das zeigt der neue Studienkredittest des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Zusammenarbeit mit dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).
Die für 2022 vereinbarte Gesamtsumme der in Deutschland vergebenen Studienkredite sank demnach auf knapp 489 Millionen Euro – rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2021. Autor Ulrich Müller führt das auch auf die höheren Zinsen zurück. Die staatseigene KfW, die fast drei Viertel der Kredite vergibt, hat den Zins ab 2023 gerade auf vier Prozent heraufgesetzt – weitere Zinsschritte sind absehbar. Der Bund übernimmt die Zinskosten im Zuge der Corona-Hilfen nur noch bis Ende September.
Insgesamt beziehen nach den Daten des CHE-Kredittests derzeit rund 76.000 Studenten einen Kredit – 2018 waren es noch fast 100.000. Fast 200.000 sind derzeit in der Rückzahlungsphase. „Umso wichtiger sind für die Planung der Studierenden jetzt Festzinssätze – damit sie keine unkalkulierbaren Risiken eingehen müssen“, sagte Müller. Doch ausgerechnet bei der dominierenden KfW sei das während des Studiums gar nicht möglich – und während der langen Rückzahlphase nur gegen Aufschlag. In der letzten Hochzinsphase, als die Zinsen Werte jenseits der sechs Prozent erreichten, hatte der Bund die Zinsen des KfW-Kredits gedeckelt.
Foto: Studenten in einer Bibliothek (dts)