Im Hinblick auf den Klimawandel als Auslöser für Migration fordert Entwicklungsministerin Svenja Schulze mehr Solidarität mit den „verwundbarsten Ländern“. Die Klimakrise sei „zutiefst ungerecht“, sagte Schulze der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).
„Die Menschen in den ärmsten Ländern haben fast nichts beigetragen zum CO2-Ausstoß, aber sie tragen die größte Last des Klimawandels.“ Der Ministerin zufolge sei es höchste Zeit, das Industrieländer einen Punkt ehrlich ansprechen: „Wir müssen anerkennen, dass es Klimaschäden gibt und gerade die verwundbarsten Länder unsere Solidarität brauchen, um damit umzugehen.“ Diesem Problem will die Regierung nach Angaben der Ministerin mit konkreten Lösungen auf der nächsten Weltklimakonferenz in Ägypten begegnen: „Wir werden nun weiter gemeinsam mit den besonders verwundbaren Entwicklungsländern an der Ausgestaltung des Klimarisiko-Schutzschirms arbeiten“, so Schulze. Dazu gehörten soziale Sicherungssysteme. Im Fall einer Dürre stehe das Geld dann schon bereit. Damit die Krise nicht noch schlimmer werde, müsse der globale Klimaschutz außerdem umso engagierter vorangetrieben werden. Darüber hinaus forderte die SPD-Politikerin mehr für die Anpassung zu tun, um die Schäden zu begrenzen. Viele arme Länder hätten nicht die technischen und finanziellen Möglichkeiten, sich an die veränderten Bedingungen kurzfristig anzupassen. Denn obwohl die meisten Menschen nicht den Klimawandel als ersten Beweggrund für ihre Flucht nennen würden, seien die Auswirkungen dennoch verheerend: „Der Klimawandel zerstört Lebensgrundlagen, mal schleichend, mal heftig. Darum ist er natürlich ein wichtiger Auslöser für Migration.“
Foto: Svenja Schulze (dts)