Seit der Freigabe von Cannabis zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken im Jahr 2017 hat Deutschland bis Mitte dieses Jahres rund 57 Tonnen der Droge importiert. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums an den FDP-Bundestagsabgeordneten Max Mordhorst.
Größter Lieferant ist mit 21,6 Tonnen Kanada, gefolgt von den Niederlanden mit 15,2 Tonnen. Auf Platz drei liegt mit 6,1 Tonnen Dänemark. Von 2017 bis 2021 hätten gesetzliche und private Krankenkassen in Deutschland Umsätze von mehr als 588 Millionen Euro mit Cannabismedikamenten verzeichnet. Darauf seien rund 94 Millionen Euro an Umsatzsteuern angefallen, wie das Finanzministerium auflistet, Tendenz steigend. „Die Zahlen zeigen: Bereits jetzt gibt es einen funktionierenden, legalen Markt weltweit“, sagte FDP-Mann Mordhorst. Deutschland könne an diesem Markt teilhaben, wenn es Cannabis schnell legalisieren würde. Mit Blick auf eine künftige Cannabissteuer gibt sich der Liberale zurückhaltend, da schon Mehrwertsteuer auf die legalisierte Droge anfalle. „Sollten wir am Ende dennoch eine Cannabissteuer machen, muss diese unbedingt so niedrig sein, dass der Endpreis wettbewerbsfähig mit dem Schwarzmarkt bleibt und wir diesen damit effektiv austrocknen.“
Foto: Cannabis (dts)