Joachim Bühler, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des TÜV-Verbands, hält eine rasche Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Kernkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C sicherheitstechnisch für machbar und unbedenklich. Der „Bild“ (Mittwochausgabe) sagte Bühler: „Diese Anlagen zählen zu den sichersten und technisch besten Kraftwerken, die es weltweit gibt. Sie waren und sind in einem exzellenten Zustand.“
Die Wiederinbetriebnahme der 2021 abgeschalteten Meiler wäre „keine Frage von Jahren, sondern eher von wenigen Monaten oder Wochen“. Zwar sei der Aufwand bei den abgeschalteten Kraftwerken größer als bei den noch aktiven. Wie schnell die stillgelegten Kraftwerke wieder ans Netz genommen werden könnten, ist für Bühler „vor allem eine Frage des politischen Willens“. Bei den stillgelegten Kraftwerken müssten „einige Prüfungen und Sicherheitschecks“ erfolgen, auch der Zustand der Brennelemente müsste gesondert geprüft werden. Allerdings fand in den vom Netz genommenen Kernkraftwerken „kein Rückbau statt, sie wurden auch nicht in Teilen demontiert“, sagte Bühler zu „Bild“. Eine Analyse im Frühjahr habe ergeben, dass lediglich die Brennelemente herausgenommen wurden und im Abklingbecken liegen. Daher sei jetzt zu prüfen, „ob sich in den vergangenen zwei, drei Monaten etwas verändert hat“. Für den TÜV-Geschäftsführer steht fest: „Die drei Kraftwerke befinden sich nach unserer Überzeugung in einem sicherheitstechnischen Zustand, der es möglich machen würde, sie wieder ans Netz zu nehmen.“ Zur Frage, wie lange die drei 2021 stillgelegten, aber auch die drei aktiven Meiler noch am Netz bleiben könnten, erklärte Bühler: „Prüferisch wäre es möglich die Laufzeit der Kraftwerke sowohl um drei Monate als auch um drei Jahre zu verlängern.“ Demnach könnten die Kernkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C im Falle einer Wiederinbetriebnahme und die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland im Falle einer Laufzeitverlängerung bis 2026 am Netz bleiben.
Foto: Atomkraftwerk (dts)