In der Debatte um ein mögliches Folgeangebot für die 9-Euro-Tickets im Nahverkehr gerät Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) innerhalb der Ampelkoalition unter Druck. Das berichtet das „Handelsblatt“.
Hintergrund ist demnach das Zögern des Ministers, der bei dem Thema die Länder am Zug sieht. Der Co-Chef der SPD-Linken, Sebastian Roloff, sagte der Zeitung: „Der Bundesverkehrsminister sollte sich hier nicht der Verantwortung entziehen.“ Der Bund sollte hier „mindestens koordinierend auftreten“, fügte der Bundestagsabgeordnete hinzu. „Denn wir wollen verhindern, dass es am Ende eine Zerstückelung nach Ländergrenzen gibt.“ Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) drängt auf eine rasche Entscheidung. „Bund und Länder müssen sich bis Ende des Monats auf die Verstetigung eines bundesweit gültigen Tickets für den Nahverkehr einigen“, sagte die VZBV-Mobilitätsexpertin Marion Jungbluth dem „Handelsblatt“. Der Maßstab müsse die einfache Buchung und die Nutzung eines solchen Tickets sein. „Der VZBV schlägt dafür ein 29-Euro-Monatsticket vor, also rund einen Euro pro Tag.“
Zur Begründung verwies Jungbluth auf den Erfolg des 9-Euro-Tickets. „Selten ist eine politische Maßnahme auf so große Zustimmung bei den Menschen gestoßen“, sagte sie. „Das Ticket entlastet in der Krise, insbesondere Haushalte mit wenig Geld.“ Ein großer Vorteil sei zudem die „Überwindung des Tarif-Wirrwarrs“, der eine der größten Hürden sei, um auf Busse und Bahnen umzusteigen.
Foto: 9-Euro-Ticket (dts)