Luftfahrtbranche rechnet mit Besserung an Flughäfen erst im Herbst

Die deutsche Luftfahrtbranche rechnet nicht mit einer schnellen Besserung der teilweise chaotischen Zustände an den Flughäfen. „Sofern es nicht wieder zu einem Auf-und-ab bei Corona kommt, können wir ab Herbst hoffentlich wieder ein viel besseres und verlässlicheres Reiseerlebnis bieten“, sagte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

„Alle ziehen an einem Strang, um in diesem Sommer noch zu verbessern, was möglich ist.“ Im Augenblick komme jedoch Vieles zusammen, „was für unsere Passagiere leider zu unerfreulichen Reiseerlebnissen führt“. Lammers bedauerte die Zustände in aktuell laufenden Urlaubssaison. „Für den Ärger jedes Passagieres, bei dem etwas auf der Reise nicht geklappt hat, muss man Verständnis haben. Das ist nicht der Standard, den wir in Deutschland gewohnt sind“, sagte er. „Dafür müssen wir uns an vielen Stellen bei den Reisenden entschuldigen und darauf hinweisen, dass die Rahmenbedingungen leider äußerst schwierig sind.“ Dazu zählten unter anderem hohe Corona-Krankenstände, Engpässe im deutschen Luftraum wegen des Kriegs in der Ukraine, ein verändertes Reiseverhalten mit kurzzeitigen Verkehrsspitzen und eine große Personalknappheit. „Dass es in diesem Sommer wieder so steil aufwärts geht, konnte sich vor einem halben Jahr noch niemand vorstellen“, sagte Lammers. „Deshalb haben viele Beschäftigte für sich neue Perspektiven in anderen Branchen gesucht.“ Während noch bis Ostern im Zuge der Omikron-Welle vor Reisen gewarnt wurde, kam es ab April zu einem sprunghaften Anstieg. „Aktuell liegt die Passagierzahl bei 75 Prozent des Vorkrisenniveaus, an einzelnen Tagen gibt es kurzzeitige Verkehrsspitzen, die teilweise weit darüber liegen“, rechtfertigte Lammers die aktuelle Situation. „In Summe ließ sich diese Entwicklung nicht vorhersehen.“

Foto: Touristen beim Check-in am Flughafen (dts)

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